Eine emotionale Reise durch die Geschichte einer Band, die für Lauffen, Kirchheim und die Region steht wie kaum eine andere: Die Rockband "Hölders Welt". 6 Stellwände voller Konzertplakate begrüßten das Publikum, das sich bereitwillig auf einen atemberaubenden Trip in die Vergangenheit aufmachte.

Götz Schwarzkopf - Frontmann und Sänger - nahm die Anwesenden an die Hand und führte sie zurück in die Anfänge der Band, die als Schülerband am Lauffener Hölderlin-Gymnasium startete - Musiklehrer Hartmut Clauß sei Dank. Daraus entstand eine lebenslange (musikalische) Beziehung, die in Teilen bereits länger dauert als die Ehen der Bandmitglieder.

Und doch gab es auch immer wieder Veränderung: Ganze fünfmal haben die Bandmitglieder rund um die Urgesteine Götz Schwarzkopf, Tilmann Schoch (Piano) und Michael Huter (Gitarre) den Namen der Band geändert: häufig ausgelöst von einem Besetzungswechsel oder einer neuen musikalischen Ausrichtung.

So war nach den Musicals noch am Hölderlin-Gymnasium der nächste Schritt die Zusammenarbeit mit dem Chor Young Chorporation, mit denen die Band die Musicals "45" in den Neunzigerjahren und Anfang der Zweitausender "Bittersweet" überaus erfolgreich auf die Bühne brachte.

Darauf folgte die Mundart-Phase unter dem Namen "Heimer's Welt" mit dem dazugehörigen Album. Der urschwäbische Titel "Kehrwoch" brachte die Formation damals sogar bis zum SWR nach Baden-Baden in die Sendung "Kaffee oder Tee". Ein "plugged" und ein "unplugged" Album komplettieren diese Phase mit starken Songs in waschechtem Neckartaler Dialekt.

Das jüngste Projekt und Grund dafür, dass sich die Band nochmals umbenannte, war das Rockmusical "Hölder", für dessen fantastische Songs Götz Schwarzkopf und die Band "Hölders Welt" verantwortlich zeichnen. Und da war die Band dann auch in der aktuellen Besetzung zusammen: am Schlagzeug kam Johan Schwarzkopf dazu, am Bass Andy Schmidt. Titel wie "Zeitenreiter" mit den Hölder-Ensemblemitgliedern Melisa Özel (im Musical "Lotta") und Benedikt Immerz (im Musical "Friedrich Hölderlin") begeisterten das Publikum genauso zu großen Beifallsstürmen wie das im Duett von Benedikt Immerz und Götz Schwarzkopf vorgetragene Lied "Wanderer", das einen Blick in die Seele des Dichters gewährt.

Alles in allem präsentierte die Band einen kurzweiligen und hoch emotionalen Konzertabend, der nicht nur den vielen anwesenden Weggefährten noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Die überaus geschickt eingestreuten Fotos und Filme untermauerten den Gesamteindruck und ließen die fast dreistündige Retrospektive wie im Flug vergehen. Danke "Hölders Welt" - macht weiter so!

Text und Fotos: Bettina Keßler