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Aktuelle Nachrichten | Kast, Ingrid | 28.03.2023 – 30.04.2023

Klimainformationen vom Klimaneutralitätsbeauftragten. Mit dem heutigen Schwerpunkt „Steckerfertige Solaranlagen“.

Für Rückfragen schreiben Sie mich gerne über kurzj@lauffen-a-n.de an

Steckerfertige Solaranlagen

Um mittels Photovoltaik seinen eigenen Strom zu produzieren und zu nutzen ist nicht unbedingt ein Dach notwendig. Die steckerfertige Solaranlage (oder Balkonmodul / Plug-in-PV) kann an einem sonnenreichen Platz aufgestellt werden und bietet damit eine Möglichkeit, die eigenen Stromkosten zu reduzieren und die Energiewende zu unterstützen.

Funktionsweise

Der Aufbau ist derselbe wie bei großen Dachanlagen, jedoch kann die Installation selbst durchgeführt werden. 1 bis 2 Standard Photovoltaik Module werden mit einem Modulwechselrichter verbunden, der den produzierten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, und dieser speist bei Sonnenschein den erzeugten Strom über eine Steckdose in das eigene Stromnetz ein. Der PV-Strom wird dann direkt im Haushalt über die laufenden Verbraucher (Kühlschrank, Router, Stand-by-Geräte, …) verbraucht. Wird mehr Strom produziert als verbraucht werden kann, wird der überschüssige Strom ins Stromnetz eingespeist, eine Vergütung erfolgt hierfür aber nicht.

Anlagengröße und Leistung

Ein Standard PV-Modul hat die Größe von ca. 1 m x 1,75 m bei einer Leistung von ca. 360 Watt, aber es sind auch andere Modulgrößen und Leistungen verfügbar. Zurzeit ist eine maximale Anlagenleistung von 600 Watt (Wechselrichter Ausgangsleistung) in Deutschland für Steckersolarsysteme erlaubt. Da PV-Module nur an wenigen Tagen im Jahr ihre angegebene (Soll-) Leistung erreichen, können auch Systeme mit einer höheren Gesamtleistung installiert werden, solange der Wechselrichter höchstens 600 Watt in das Hausnetz abgibt.

Wie groß soll nun aber die Leistung sein? Da keine Vergütung für überschüssigen Strom erfolgt und 600 Watt oft zu viel sind für die laufenden Verbraucher, ist meist ein System mit einer Leistung von ca. 350 bis 400 Watt ausreichend.

Zur Abschätzung einer möglichen Anlagengröße kann eine kostenlose Ertragsabschätzung von der HTW-Berlin über nachfolgenden Link ausprobiert werden: www.lauffen.de/solarertrag

Anmeldung & rechtliche Aspekte

Zuerst sollte die Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden. Weiterhin muss der eigene Stromzähler eine Rücklaufsperre haben (alte Ferraris Stromzähler mit Drehscheibe haben oft keine), digitale Stromzähler haben immer eine Rücklaufsperre. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass der Wechselrichter die Anforderungen nach VDE-AR-N 4105 erfüllt, denn dieses Zertifikat ist bei der Anmeldung dem Netzbetreiber vorzulegen.

Nach der Installation ist die Solaranlage im Marktstammdatenregister und beim Netzbetreiber anzumelden. Die maximale Leistung am Wechselrichterausgang darf 600 Watt nicht überschreiten. Ein Betrieb der Solaranlage über normale Haushaltssteckdosen (=SCHUKO-Steckdose) ist beim Lauffener Stromnetzbetreiber NHFnetze aktuell nicht zulässig, es wird eine sogenannte Energiesteckdose der Firma Wieland verlangt.

Pro Haushalt darf nur ein Balkonkraftwerk betrieben werden, der Anschluss an eine Mehrfachsteckdose ist nicht zulässig!

Die Anmeldung beim Netzbetreiber kann unter folgendem Link durchgeführt werden: www.lauffen.de/netzbetreiber

Die Anmeldung im Markstammdatenregister ist dort zu finden:

www.lauffen.de/marktstammdaten

Installation

Die PV-Module sollten möglichst verschattungsfrei in Südrichtung aufgestellt werden, da dann die Stromerzeugung am größten ist. Die jährliche Stromerzeugung kann grob über „je 100 Watt Modulleistung ~ 90 kWh Ertrag pro Jahr“ abgeschätzt werden (Südausrichtung) Werden die Module außen am Balkon oder ähnlichem befestigt, ist auf eine äußerst sichere Befestigung zu achten.

Der Aufbau erfolgt gemäß Anleitung und kann selbst durchgeführt werden. Lediglich für den Einbau der Energiesteckdose (Wieland Einspeisesteckdose) ist ein ElektrikerIn notwendig.

Bezug

Steckerfertige Solaranlagen sollten als Set (PV-Module + Wechselrichter + Leitungen + Stecker) bestellt werden. Erhältlich sind diese im Internet, bei Energiegenossenschaften oder bei PV-Betrieben.

Seit dem 01.01.2023 sind alle Komponenten von PV-Analgen von der Umsatzsteuer befreit!

Ausblick

Es besteht zurzeit lediglich eine Vornorm (DIN VDE V 0126-95) zu steckerfertigen Solaranalgen. Es ist in der Diskussion die maximale Leistung zu erhöhen, sowie Schuko Steckdosen verwenden zu dürfen. Die neue Norm soll voraussichtlich dieses Jahr eingeführt werden.

Von der Verbraucherzentrale gibt es weiterführende Informationen zu Stecker-Solar-Geräten: www.lauffen.de/verbraucherzentrale

©Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie