Ansicht des Feuerwehrgerätehauses vor den Lauffener Steillagen

Feuerwehr Lauffen

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Übung des Führungsstabs bei der Firma ALBA in Eppingen

Sonntag, 28. Oktober 2018 von Volker Lang, Pressesprecher, Kreisfeuerwehrverband Heilbronn / Landratsamt Heilbronn

Gestern fand die Jahresübung des Führungsstabs des Landkreises Heilbronn bei der Firma ALBA Electronic Recycling GmbH in Eppingen statt. Neben dem Führungsstab und dem Gefahrgut-Messzug des Landkreises waren die Feuerwehren Eppingen, Bad Rappenau, Brackenheim, Lauffen a.N., Leingarten und Neckarsulm in die Übung eingebunden.

Angenommen wurde ein Brand auf dem Betriebsgelände der Fa. ALBA, der sich auf eine benachbarte Landmaschinenwerkstatt ausbreitete. Neben der Brandbekämpfung wurden auch Maßnahmen durch das Auftreten der Rauchwolke und eine Wasserverschmutzung geübt.

Ziel der Übung war es, die Mitglieder des Führungsstabes mit einer Großschadenslage zu konfrontieren, die sowohl die übenden Kräfte der beteiligten Feuerwehren als auch in einem weitergehenden fiktiven Rahmen geübt wird.

Die Firma ALBA unterstütze die Übung und nutze sie gleichzeitig um ihre internen Abläufe zu überprüfen und ggf. Erkenntnisse zu Verbesserungen zu gewinnen.

Bei Feuerwehreinsätzen ist der Feuerwehrkommandant des Einsatzortes Technischer Einsatzleiter. Der Kreisbrandmeister kann bei Bedarf die Einsatzleitung übernehmen. Werden weiter Hilfsorganisationen eingesetzt, ist eine Führungseinheit zu bilden, der Vertreter der eingesetzten Organisationen als Berater angehören. Hier kommt zur Unterstützung der Führungsstab des Landkreises zum Einsatz. Dieser besteht aus besonders ausgebildeten Feuerwehrangehörigen und teilt sich in verschiedene Sachgebiete mit jeweils definierten Aufgabenbereichen auf.

Übungsverlauf

Die interne Löschgruppe der Fa. ALBA leitet erste Maßnahmen ein, bekommt das Feuer aber nicht in Griff. Daraufhin wird über 112 die Feuerwehr alarmiert.

Der Löschzug der Feuerwehr Eppingen – Abt. Kernstadt rückt aus und beginnt mit den Löschmaßnahmen. Da sich das Feuer zu diesem Zeitpunkt jedoch schon massiv ausgebreitet hat, wird zur Unterstützung der zuständige GAS 4-Zug Brackenheim/Leingarten, der Wasserförderzug Bad Rappenau, die Messeinheiten incl. Fachberater sowie der Führungsstab mit ELW 2 (Einsatzleitwagen) alarmiert.

Kurz vor Eintreffen des GAS 4-Zuges war das Feuer auf eine benachbarte Werkstatthalle des Kraichgau Raiffeisen Zentrums übergeschlagen. Der GAS 4-Zug wird daraufhin mit der dortigen Brandbekämpfung beauftragt. Der Wasserförderzug stellt ein unabhängige Wasserversorgung von der Elsenz zu den beiden Brandabschnitten her. Auf Grund des derzeit bestehenden Wasserentnahmeverbotes aus öffentlichen Gewässern wurde das Wasser jedoch aus einem Hydrant entnommen.

Nachdem der Führungsstab im ELW 2 einsatzbereit war wurden die bisherigen Erkenntnisse vom ELW 1 der Feuerwehr Eppingen übernommen. Dieser übernahm ab diesem Zeitpunkt die Leitung des Abschnitts 1 – ALBA. Daneben wurden 4 weitere Abschnitte gebildet: Abschnitt 2 Kraichgau Raiffeisen Zentrum, Abschnitt 3 Wasserversorgung und Abschnitt 4 Messeinsatz.

Im weiteren Übungsverlauf wurden von der Regie weitere Szenarien eingespielt, die vom Führungsstab fiktiv abgearbeitet werden mussten:

  • Auf Grund der Ausdehnung der Rauchwolke musste das Gymnasium evakuiert werden.
  • Bürger im Bereich der Rauchwolke klagten über Kopf- und Halsschmerzen.
  • Der Schienenverkehr zwischen Eppingen - Sinsheim sowie Eppingen – Heilbronn musste auf den direkt an der Einsatzstelle vorbeiführenden Gleisen eingestellt werden.
  • Im Stadtgebiet Eppingen kommt es zu 2 weiteren Einsätzen.

Kreisbrandmeister Uwe Vogel zog in der abschließenden Übungsbesprechung ein positives Resümee:

Es handelte sich um ein interessante, aber auch anspruchsvolle Übung. Ein Ziel war u.a. der Übergang von der lokalen Einsatzleitung durch die Feuerwehr Eppingen aus deren ELW 1 (Einsatzleitwagen)auf die Einsatzleitung durch den Führungsstab des Landkreises im ELW 2 des Landkreises.

Die Übung war im ersten Teil wieder mit praktischen Tätigkeiten wie der Brandbekämpfung und der Meßkompomponente verknüpft. Danach wurden noch fiktive Situationen eingespielt, die der Stab zu bewältigen hatte.

Es wurden sehr gute Erkenntnisse gemacht. Die von den Übungsbeobachter festgestellten Auffälligkeiten werden in einer nachfolgenden Besprechung aufgearbeitet um das Konzept weiter zu verbessern.

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