Ansicht des Feuerwehrgerätehauses vor den Lauffener Steillagen

Feuerwehr Lauffen

Einsätze

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Massives Fischsterben in der Schozach

Alarmzeit: Donnerstag, 04. April 2019 um 12:02 Uhr
Einsatzart: Gewässerverunreinigung
Berichtverfasser: Manuel Brabender, Feuerwehr Talheim

Zu einem Großeinsatz wurde die Feuerwehr Talheim zusammen mit den Feuerwehren aus Ilsfeld, Schozach, Helfenberg, Abstatt, Lauffen am Neckar, Neckarwestheim, Neckarsulm, Bad Rappenau, dem Kreisbrandmeister, den Fachberatern Chemie aus Stadt und Landkreis, den Sachverständigen des Landratsamtes, dem Führungsstab des Landkreise, der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr aus Heilbronn, der Polizei sowie der Tierrettung Unterland am Donnerstag den 04.04.2019 um 12:02 Uhr an die Schozach alarmiert.

Im Ilsfelder Gewerbegebiet kam es am Vormittag des 04.04.2019 zum Austritt einer unbekannten Flüssigkeit. Erste Messungen haben Reste von Glykolen, Glykolether und Alkoholen nachgewiesen. Außerdem wurden erhöhte Ammoniumwerte gefunden. Glykole werden zum Beispiel als Frostschutzmittel eingesetzt. Die Flüssigkeit gelang über einen Abwasserkanal in den Gruppenbach und von dort aus in die Schozach.

Die ersten Anzeichen der Gewässerverunreinigung konnten am späten Vormittag in Ilsfeld von der Feuerwehr und den zuständigen Behörden auf der Schozach wahrgenommen werden. Sichtbar durch eine Schaumschicht auf der Wasseroberfläche. In Folge der Dinge gelang der Fremdstoff über die Schozach bis ca. 12 Uhr nach Talheim. Besorgte Bürger informierten die Gemeindeverwaltung über einen Schaumteppich auf der Schozach sowie massives Tiersterben im Einzugsbereich des Gewässers.

Um 12:02 Uhr wurde der Alarm der Integrierten Leitstelle in Heilbronn an die Kameraden in Talheim. In kurzer Folge darauf folgten Ilsfeld, Schozach sowie Helfenberg.

Die Feuerwehren konnten im kompletten Streckenverlauf der Schozach von Einmündung des Gruppenbach in die Schozach bis hin zur in Heilbronn Horkheim gelegenen Rahmer Mühle ein massives Fisch und Vogelsterben registrieren. Daraufhin wurde unverzüglich in Talheim am Tauchsteinsee sowie in Ilsfeld auf höhe des Steinbruches eine Wassereinspeisung in die Schozach mittels Pumpen aufgebaut, um das Wasser und den mitgeführten Stoff zu verdünnen.

Die Fachberater Chemie aus Stadt und Landkreis wurden hinzugezogen, sowie die zwei im Landkreis befindlichen Gerätewagen Messtechnik und die Fachabteilung des Landratsamtes Untere Wasserbehörde. Nach eintreffen der Kräfte wurden Wasserproben entnommen und von den Kräften des Messfahrzeuge analysiert. Aufgrund des Komplexität des Fremdstoffes im Wasser und der durch die langen Wegstrecke bis nach Talheim konnten keine genauen Messergebnisse vor Ort erstellt werden welche Aussagekräftig genug waren.

Der Krisenstab des Landkreises Heilbronn wurde gebildet und der ELW2 aus Neckarsulm hinzugefügten.
Um genauere Messergebnisse zu erlangen wurden am späten Nachmittag mehrere Proben in ein Labor nach Ludwigsburg gebracht, und eine kleine Auswahl der Verendeten Fische in ein anderes Labor nach Fellbach . Ergebnisse zu den enthaltenen Stoffen standen zu diesem Zeitpunkt noch aus. Zeitgleich wurde das Abwasserrohr von der Feuerwehr Ilsfeld mittels eines aufblasbaren Gulliei verschlossen um ein nachlaufen des Fremdstoffes zu verhindern.

Die Messergebnisse wurden am frühen Freitag Morgen des Freitag erwartet. Bis dahin wurde weiter die Schozach an mehreren Stellen mit Frischwasser versorgt um die Konzentration des Fremdstoff zu verdünnen.
Bei der ersten Lagebesprechung des Krisenstabes am frühen Freitag Morgen wurde bekannt das inzwischen die Feuerwehr Heilbronn mit den Abteilungen Horkheim, Sontheim, Böckingen sowie der Berufsfeuerwehr ebenfalls seit den Nachtstunden im Einsatz war.

Ebenfalls wie die Feuerwehr Heilbronn wurde die weitere Vorgehensweise auf das ab sammeln der verendeten Tiere festgelegt. Dies wurde über dem ganzen Streckenabschnitt der Schozach von Ilsfeld bis nach Heilbronn zur Neckareinmündung durchgeführt. Die Verendeten Tiere werden einer Fachfirma zur Entsorgung übergeben.
Die Labore lieferten im laufe des Tages das Ergebnis zu dem Fremdstoff. Nach genauer Analyse konnte man nun mit Gewissheit sagen das sämtliche Schritte die bis zum Zeitpunkt durchgeführt wurden die Richtige Entscheidung waren. Der Verursacher wurde in den Mittagsstunden des Freitag ebenfalls ermittelt. Auf dem Gelände einer Spedition kam es am Dienstag zu einem Unfall mit einem für Wasser in der Klassifizierung Stufe 2 gefährdetem Stoff. Der Stoff gelangte vom Speditionsgelände in den Gruppenbach und dann in die Schozach.

Die Kräfte der Feuerwehr Talheim beendeten um 17 Uhr die Arbeiten, und der Einsatz wurde um 23:30 Uhr durch herauslösen der Führungskräfte der Feuerwehren Talheim, Ilsfeld und Neckarwestheim aus dem Krisenstab offiziell als beendet erklärt.
Insgesamt waren zu Spitzenzeiten 85 Einsatzkräfte mit 28 Fahrzeugen von der Feuerwehr, Polizei, Landratsamt und Tierrettung im Einsatz.

Bilder

Eingesetzte Fahrzeuge und Kräfte

KdoWKdoWKdoWLF 20GW-TLF 8/6LF 10/12KdoWELW 1HLF 20GW-MessKdoW IKdoW IIELW 2STWKEFGW LichtGW-MessMTWLF 8/6MTWMTWTLF 16/25GW-L2WLF-4KdoW-3ELW 1-1AB AufenthaltKdoW (KBM)FührungsgruppeUntere WasserbehördeKdoW (Stv. KBM)KdoW (Stv. KBM)Polizei

Wir bitten an diese Stelle um Verständnis, dass verschiedene Einsätze aus rechtlichen Gründen erst mit zeitlicher Verzögerung bzw. gar nicht veröffentlicht werden können.