Filetsteak mit Spargel - ein Teil des Hölderlin Menüs(Foto: Lika)

Hölderlin.2020-Menü

Hölderlin.2020-Menü

Wie schmeckte Hölderlins Zeit?

In diesem Jahr wird der 250. Geburtstag von Friedrich Hölderlin (1770-1843) gefeiert – deutschlandweit, aber ganz besonders an wichtigen Lebensstationen des Dichters: in seinem geliebten Geburtsort Lauffen a.N., in Nürtingen, Denkendorf und Maulbronn, wo er während seiner Kindheit und Jugend lebte, und in Tübingen, wo der Dichter die zweite Hälfte seines Lebens in dem heute nach ihm benannten Turm am Neckar verbrachte.

 

Zum Jubiläum werden Hölderlins Gedichte gelesen, gesprochen, performt, verfilmt, inszeniert, für Konzert, Oper und Musical vertont, ja sogar getanzt. Doch von welchen Sinneseindrücken war Hölderlins eigenes Leben geprägt? Wie roch, wie klang und wie schmeckte die Welt in jener Zeit, in der Hölderlin lebte?

 

Auf dem Speiseplan des Tübinger Stifts, wo Hölderlin zwischen 1788 und 1793 studierte, stan­den täglich Fleisch- und Wassersuppen, Rind-, Hammel-, Kalbs- und Schweinfleisch, Grundbirn Salat (besser bekannt als »Kartoffelsalat«) und gelegentlich grünes Gemüse. Die typisch schwä­bischen Gerichte sucht man vergebens.

 

Anders in der Klosterschule Maulbronn, die Hölderlin zuvor besucht hatte - doch hatten die Speisen damals etwas andere Namen:

 

geprägelte Spätzlen (geröstete Spätzle)

Knak würste (wohl die schwäbischen Saitenwürste)

gebrägelte Erdbirnen (Bratkartoffeln)

Gefüllte Nudeln (Maultaschen)

 

Die Maultaschen sollen sogar im Kloster Maulbronn erfunden worden sein: Von den Zisterziensermönchen, die sich durch die Fastenzeit mogelten, indem sie das Fleisch im Nudelteig versteckten. So bekamen die Maulbronner Nudeltaschen den Beinamen »Herrgottsbscheißerle«.

 

Geschmeckt hat Hölderlin dieses Essen jedoch nicht. In einem Brief an seine Mutter klagt er 1787: »[…] neulich zwang ich mich wieder mit einem schröklich leeren Magen zur Suppe, die Ihr hung­rigster Taglöhner ungern essen würde – und da wurde mir so weh, daß ich beinahe vor Aerger die Schüssel an die Wand geworfen hätte.«

Das Lauffener Hölderlin.2020-Menü

Ganz anders das Hölderlin.2020-Menü in Lauffen am Neckar.

Anlässlich des 250. Geburtstags haben sich die besten Köche und Gastgeber der Stadt ihre ganz persönlichen kulinarischen Gedanken zu Friedrich Hölderlin und seinen Werken gemacht. Daraus hat jedes Haus ein eigenes, exklusives Geburtstagsmenü mit drei Gängen zum Preis von 39 € entworfen.

Veröffentlichung des Textes mit freundlicher Genehmigung der WIT Wirtschaftsförderungsgesellschaft Tübingen mbH; Grundlagen zum Speisenplan Maulbronn: Stadtarchiv Maulbronn

Alle drei Gastgeber bieten das Menü im Rahmen der Hölderlin.2020-Pauschale "Blind Date mit einem Dichter" an.

Bei der Bürgerstube erhalten Sie das Menü auf Vorbestellung (bitte mindestens 3 Tage vorher buchen!)

Die beiden anderen Gastgeber bieten das Menü auf Anfrage an.

Hölderlin.2020-Menü der Bürgerstube

Vorspeise

 

Lachs-Quinoa-Tatar

In Heinrich-Hölderlin-Gin gebeizt, mit Avocado-Softeis

Hölderlin.2020-Menü Bürgerstube (Foto: Lika)

Hauptgericht

 

Surf & Turf

Filetsteak vom Weiderind, mit Gambas, grünem Spargel

Flambierten frischen Pfifferlingen und Steakhaus Pommes frites

Hölderlin.2020-Menü Bürgerstube (Foto: Lika)

Dessert

 

Erdbeer-Cheesecake

Mit Vollkorn Mürbeteig, hausgemacht

Hölderlin.2020-Menü Bürgerstube (Foto: Lika)