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Aktuelle Nachrichten | Keßler, Bettina | 02.05.2022 – 31.05.2022

Ein Team, viele Aufgaben, vier Leitende und zwei Geburtstage

Seit 20 Jahren gibt es das Lauffener Bürgerbüro (BBL) am Bahnhof – Eine Erfolgsgeschichte – Pro Jahr kommen im Schnitt 16.000 Besucher

20 Jahre Bürgerbüro (v.l.n.r.): Dorothea Best, Bettina Keßler, Alexa Würtz vor der Bürgerbüro-Theke (Foto: Ulrike Kieser-Hess)

Das Lauffener Bürgerbüro wird 20 Jahre alt! Es freuen sich (v.l.n.r.): Dorothea Best, Frau der ersten Stunde, Amtsleiterin Bettina Keßler und die städtische Auszubildende Alexa Würtz, die zusammen mit dem Bürgerbüro am 7. Mai ihren 20. Geburtstag feiert.

 

Am 7. Mai 2002 wurde in Heilbronn Alexa Würtz geboren. Natürlich wusste sie damals nicht, dass genau am selben Tag das Lauffener Bürgerbüro dem Licht der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Das BBL, in dem sie zwanzig Jahre später einen Abschnitt ihrer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Lauffen absolvieren wird. Das kommunale Happy Birthday gilt also gleich für beide.    

 

2002: Hermann Brünings, Hauptamtsleiter der Stadt, heißt der erste Chef des BBL, der in einem späteren Interview einmal dies als „ das Superhighlight in meiner Verwaltungslaufbahn“ bezeichnete. Auf Initiative von Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger hat er gemeinsam mit ihm die Bürgerbüroidee in die Tat umgesetzt. Mitten in der Stadt sollte das neue Dienstleistungsangebot beheimat sein, mit einzigartigen, umfassenden Service-Zeiten (schon damals 54 Stunden in der Woche), ganz viel Bürgernähe und einer Vielseitigkeit im Info- und Bearbeitungsbereich. Das war „schon eine Herausforderung, aber genau das war auch der Reiz der neuen Aufgabe“, die von der Ausweisverlängerung bis Rentenberatung, vom Verkehrsrecht bis zu Trauungen reichte und reicht.  Hermann Brünings, der sich als Manager des Ganzen sah, resümiert: „das hat von Anfang an super geklappt“. Das BBL aufzubauen, die Organisation zu optimieren, eine Kultur der Hilfsbereitschaft zu schaffen, das alles war sein Ding. Auch die Großraumgestaltung war ihm wichtig, „da konnte man schon beim Reinkommen sehen, da ist jemand da“. Für die Bürger da sein, das war sein Credo und sein Rückgrat war sein engagiertes Team.    

 

2004: Das Team war auch für Gerhard Görz ein ganz wichtiges Plus des BBL, als er 2004 die Leitung übernahm. „Wir arbeiteten nach dem Motto ‚Einer für alle, alle für einen‘, das hat super hingehauen und das hat man sicherlich auch nach außen gemerkt“. Gesprächsbereit zu sein, ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger zu haben, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, das war sein Anliegen. Die zentrale Lage des BBL im Gegensatz zum Rathaus auf der Insel unterstützt die Bürgernähe, „da kann man eben auch mal g`schwind reinschauen, wenn man eh in der Stadt ist“. Eine Anlaufstelle für die Bürger war da in der Bahnhofstrasse, wo man auch mal nur „auf einen Plausch“ vorbeischaute“. Die Organisation von Festen, der Sportlerehrung und des Seniorennachmittags gehörten und gehören auch zu den Aufgaben des BBL mit dem, so Gerhard Görz „eine wegweisende Verwaltungseinheit in der  Stadtmitte geschaffen wurde“. Dort hat man Kontakt mit der Verwaltung ohne die Zwänge von eingeschränkten Öffnungszeiten, das ist für Gerhard Görz „Bürgernähe tatsächlich umgesetzt“.    

 

2014: Wenn Wahlen anstanden, hat es dem nächsten Leiter Florian Volz besonders gut im BBL gefallen. Die durchaus stressige Organisation von Wahlen hat ihm viel Spaß gemacht und gehört eben auch zum Portfolio des BBL, zu einem „intensiven, vielfältigen, abwechslungsreichen Arbeitsplatz, auf dem es nie langweilig war“. Und auch der dritte Leiter schwärmt von seinem „tollen Team, ohne das es nicht geht“. Denn als Straßenverkehrsbehörde, Ordnungsamt und Einwohnermeldeamt, Standesamt, und mit den Anlaufstellen für Tourismus und Kultur ist das BBL „extrem breit aufgestellt“.  Für alle und fast alles dazu sein, sieht Florian Volz als Aufgabe eines Bürgerbüros. Dass sogar die Bitte um Verbilligung von Zirkuskarten einmal an ihn herangetragen wurde, erzählt Florian Volz lachend, „aber da konnte das Bürgerbüro ausnahmsweise mal nicht helfen“.  Florian Volz hat bei der Stadt Lauffen gelernt und hat 2014 die Führungsaufgabe für die zwölf Mitarbeitenden gerne übernommen, „auch weil die Verwaltungsleitung immer hinter dem BBL stand“.    

 

2019: Für Bettina Keßler, die „first Lady“ in der BBL-Leitung ist die Vernetzung und die Zusammenarbeit des BBL mit den Lauffener Vereinen und Institutionen besonders wichtig. Echte Stadtgemeinschaft, die allen zu Gute kommt, geht es um Sportereignisse, Kulturevents oder Stadtführungen, pflegt das ganze Team. Ein Team, für das die Leiterin gerade in Pandemiezeiten ein besonders großes Lob ausspricht. Die schwierigen Zeiten hat man gemeinsam geschultert, „meine Mitarbeitenden haben die Verantwortung komplett angenommen“. Ob Zusatzdienste oder räumliche Einschränkungen „wir hatten immer das Gemeinwohl im Blick und haben versucht, die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Landes- und Bundesvorgaben in der Arbeitsorganisation umzusetzen. Und ich bin wirklich stolz auf meine Kolleginnen und Kollegen, mit denen das so toll geklappt hat“.  Weitere „neue“ Themen sind für das BBL und seine Leiterin, die seit 2006 bei der Stadt Lauffen für Kultur und Tourismus zuständig ist, die Digitalisierung und der Datenschutz, mit ihren oft speziellen Anforderungen. Neue digitale Wege zur Erledigung von Verwaltungsdienstleistungen wie Anfragen, Anträgen, Genehmigungen werden unter dem Projekt „service-bw“ eingeschlagen.  Dass jetzt die Startzeichen für den Tourismus, das Kulturprogramm „bühne frei…“ , das geplante Kinderfest im Juli wieder auf grün stehen, freut Bettina Keßler besonders. „Das gesellschaftliche Miteinander haben wir lange vermisst und freuen uns total darauf“. 

 

2002 - 2022: Als Alexa Würtz vor 20 Jahren auf die Welt kam, hat Dorothea Best ihre Arbeit im BBL begonnen. „Wir waren wie eine große Familie und mein Aufgabenbereich war breit gefächert. Das war für mich aber eine tolle spannende Herausforderung“. Von der „Geburt bis zum Sterbefall“ reichten die Anliegen und „wichtig war und ist, dass wir uns hier die Zeit für die Menschen nehmen, Einfühlungsvermögen mitbringen, denn viele unserer Kunden brauchen den persönlichen Kontakt“.

 

Interviews, Text und Foto: Ulrike Kieser-Hess