Das Theater Mika & Rino begeisterte mit einer zauberhaften Aufführung die großen und kleinen Besucherinnen und Besucher, die häufig vor Vergnügen quietschten und mitfieberten.

Glücklicherweise passieren solche gruseligen Dinge nicht, wenn man sein Kinderzimmer aufräumt. Denn das, was Hausmeister Mika und sein Helfer Rino von der Entrümpelungsfirma „Alles weg“ beim Saubermachen und Räumen auf einem alten Dachboden alles erleben, ist nichts für schwache Nerven. Wie so ein Gespensterkontakt verlaufen kann, das haben jetzt viele Kinder im Lauffener Klosterhof mit den „Gespensterjägern“ des Freiburger Theaters Mika & Rino erlebt und die Unterstützung ihrerseits war lautstark, mitfühlend und hilfreich.

Also da sieht es schon wild aus auf dem Dachboden, alte Bücher, uralte Koffer, Spinnweben und jede Menge Staub. Wie soll man da eine tadellose Ordnung wie von Mika gefordert, hinbekommen. Rino jedenfalls gibt sich alle Mühe den „Staub der Größe nach zu ordnen“. Aber immer  wieder bringen ihn gruselige Geräusche aus dem Putztakt. Da quietscht es, bewegen sich Hüte wie von Geisterhand, sprechen Bücher und Bilder, bewegen sich Mäntel von alleine, klar, das können nur Gespenster sein. Aber Mika bewahrt einen kühlen Kopf, zumindest zeitweise, und entdeckt, dass die Ursache allen Gewirrs und  aller Geräusche eine Ratte ist. „Mindestens ein Meter“ groß muss sie sein, mutmaßt Rino.

Eine listige, schlaue, schnelle Bücherratte wird von den beiden Helden identifiziert, eine Ratte mit Schluckauf. Um den loszuwerden nagt sie Bücher an, statt, wie es sich für eine Bücherratte gehört, sie zu lesen. Das erzürnt auch den Bücherwurm, der aber leider keine Zeit hat beim Fangen der Ratte zu helfen, er muss so viele Bücher lesen.

Mittendrin in dem ganzen Gespenster-Ratten-Aufräum-Spektakel schwirrt noch das kleine Gespenst Hugo herum und sucht das Buch mit seiner Geschichte, in die es so gerne wieder schlüpfen möchte.

Ende gut alles gut, Hugo hat sein Buch, die Ratte hat keinen Schluckauf mehr und ist eigentlich ganz nett, das sprechend Buch hat seine Ruhe und auch das sprechende Bild rollt nicht mehr mit den Augen. Das Aufräumergebnis lässt allerdings noch zu wünschen übrig.

Das war Kindertheater der Superklasse. Mika und Rino haben mit so viel Freude, mit Witz und Akrobatik, mit Zauberkunststücken und einer urkomischen Mimik ihr junges und junggebliebenes Publikum restlos begeistert. Und nebenher noch ein flammendes Plädoyer fürs Bücherlesen gehalten. Eines ist klar, eine richtige Bücherratte lässt kein Buch verstauben.

Text und Foto: Ulrike Kieser-Hess