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Archiv: Landratsamt Heilbronn

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Landratsamt Heilbronn | Kast, Ingrid | 19.01.2023 – 30.06.2023

Der Abfallwirtschaftsbetrieb informiert: Warum sich Trennen und Recyceln lohnt

Unser Thema heute: Styropor – expandiertes Polystyrol EPS

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Von konsequentem Wertstoffrecycling profitieren alle Seiten: Bürger, Umwelt, Wirtschaft. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Heilbronn sammelt in seinen Entsorgungseinrichtungen viele verschiedene Stoffe. Doch welchen Weg nehmen Altglas, Kunststoffe und Co.? Welchen Nutzen bringt Recycling? Antworten auf diese Fragen gibt der Abfallwirtschaftsbetrieb an dieser Stelle. Regelmäßig stellt er in einer Serie verschiedene Wertstoffe und Stoffkreisläufe vor.

Was ist EPS?

Expandiertes Polystyrol, bekannt unter dem Markennamen Styropor, besteht zu 98 Prozent aus Luft und nur zu zwei Prozent aus Polystyrol-Kügelchen, die auf Basis von Erdöl produziert werden. Der Grundstoff Polystyrol ist ein transparenter, geschäumt weißer, Thermoplast. Durch Zugabe von Treibmittel und Flammschutzmittel kann dieser zu Styropor weiterverarbeitet werden.

Im Alltag begegnet man am häufigsten dem weißen und unbehandelten Styropor. Styropor ist aufgrund der Federung und des leichten Gewichts ein beliebtes Verpackungsmittel im Versand. Es isoliert, ist feuchteunempfindlich und eignet sich daher gut für die Dämmung von Gebäuden und für den Transport von temperatursensiblen Pharmazeutika oder Lebensmitteln.

Was passiert mit Styropor?

In den Recyclinghöfen wird sauberes, unbehandeltes Verpackungsstyropor gesammelt. Dies ist bei sorgfältiger Trennung gut recycelbar. Der Recyclingprozess findet in spezialisierten Betrieben statt, wie zum Beispiel bei der Firma Bachl in Landsberg am Lech. Eine Möglichkeit, das Styropor zu recyceln, ist das ausgediente Verpackungsmaterial aus Styropor zu zermahlen um die Kügelchen voneinander zu trennen. Die Polystyrol-Kügelchen werden anschließend entstaubt, gerundet und können dann den ursprünglichen Produktionsprozessen wieder zugefügt werden. Dieser Prozess funktioniert ohne den Einsatz chemischer Zusatzstoffe – es genügen Wasserdampf und Druck. Bei der zweiten Möglichkeit, Styropor wiederzuverwerten, wird das Styropor zu Beginn ebenfalls zerkleinert, dann jedoch verdichtet, eingeschmolzen und begast. So entsteht ein Granulat, das ähnliche Eigenschaften besitzt wie das Ursprungsmaterial und deshalb problemlos wieder in den ursprünglichen Prozess eingebracht werden kann.

Welche Auswirkungen hat Styropor auf die Umwelt?

Die Herstellung von To-Go Bechern und Einweg-Behältern aus Styropor ist mittlerweile verboten, denn Styropor zersetzt sich nur unter der Einwirkung von UV-Strahlung. Weggeworfenes Styropor kann sich in der Natur als tausend kleine Partikel festsetzen und anreichern, wird aber nicht biologisch umgesetzt. Umso besser ist es deshalb, weißes, sauberes Material beim Recyclinghof abzugeben und so in den Recyclingkreislauf einzubringen.

Achtung: Farbiges Baustyropor, Styrodur, Schaumstoffe und Styropor Chips können nicht auf den Recyclinghöfen abgegeben, da sie nicht wiederverwertet werden können. Sie gehören in den Restmüll.

Film-Tipp: Ein Film über die Wiederverwertung von Styropor ist auf der Internetseite des Landkreises unter „Mechanisches Styropor-Recycling“ www.landkreis-heilbronn.de/recycling abrufbar.

Weitere Informationen gibt es unter www.landkreis-heilbronn.de/abfallwirtschaft.