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Aktuelle Nachrichten | Keßler, Bettina | 31.01.2024 – 12.02.2024

Ein Abschied, der Laune macht

Abschlusstournee nach einem gemeinsamen Vierteljahrhundert acappella, Pop und Comedy: Die „Füenf“ geben in der Lauffener Stadthalle ein umjubeltes letztes Konzert

Die Comedy-A-Cappella-Band Füenf in der Lauffener Stadthalle bei "bühne frei..." am 26.1.24
Fünf Sänger, fünf Charaktere, fünf Talente: Justice, Pelvis, Memphis, Little Joe und Dottore Basso (von links) verzichten bei ihrem gefeierten Abschiedskonzert auf die Tränendrüse.

„Endlich!“ haben die „Füenf“ ihre Abschiedstournee genannt. Das passt bestens zu einer Gruppe, deren Markenzeichen Bühnenspaß, Witz und Humor ist. Bloß keine Traurigkeit aufkommen lassen, wenn sie 2024 die letzten Male in dieser Zusammensetzung auf den Bühnen stehen wie am vergangenen Freitag in der Lauffener Stadthalle. Eigentlich wäre dort schon im Oktober Schluss gewesen, doch Covid hatte den geplanten Auftritt verhindert. Das Konzert zum Ersatztermin war zur Freude von Kulturamtsleiterin Bettina Keßler restlos ausverkauft. Die „Füenf“ haben sich in fast 30 Jahren eine begeisterte Fangemeinde geschaffen, so dass auch viele Auswärtige gekommen waren.

Warum sie eigentlich aufhören? Darauf gibt Christian Konrad Maria Langer alias Justice eine kurze und prägnante Antwort: „Weil es Zeit ist.“ Aufhören, wenn es am schönsten ist oder eben nicht noch schöner werden kann. Dabei wirken er und Jens Heckermann alias Pelvis, Patrick Bopp alias Memphis, Kai Podack alias Little Joe und Francesco Cagnetta alias Dottore Basso alles andere als ausgebrannt, müde oder einfallslos. In ihre Abschiedstournee haben sie nochmal alles gepackt, was sie an Esprit und Stimmvolumen zu bieten haben. Gesanglich sind sie eine Klasse für sich. Und natürlich haben die „Füenf“ ihre größten Hits im Gepäck, die sie mit viel Klamauk präsentieren. Beim Ernährungsmedley können viele im Saal mitsingen, wenn aus „Smooth operator“ das Schuhsohlenleder wird und aus „Bayla Bayla“ der Beilagensalat. Ein weiteres Highlight ist das urkomische Medley „Horst“: der Allerweltsname ersetzt das „Love“ in bekannten Liebesliedern.

Nicht fehlen dürfen zahlreiche Eigenkompositionen der Profimusiker, die in vielen Musikstilen zu Hause sind. Es gibt ein letztes Mal „Die letzten tollen Hechte“, „Mein Thermomix“, „Tsingtao“ oder den Song über „Neurodermitis“, getextet und komponiert, weil über alles schon gesungen wurde, es zu jedem Thema einen Text gibt, eben bis auf die unangenehme Hauterkrankung. Beim Mitmachsong „Aeroporte Securidad“ dauert es ein bisschen, bis das Lauffener Publikum in Fahrt kommt, um dann doch mit Begeisterung mitzuschwingen und mitzusingen.

Nach zwei Stunden fällt es schwer, zu glauben, dass nun wirklich Schluss sein soll mit den talentierten Bühnenmusikern, deren ausgeprägte Charaktere sich so gut ergänzen und die sich gegenseitig inspirieren.

Bleibt nur, sich eine der zwölf CDs mit nach Hause zu nehmen. Und wer sich am Stand im Foyer dazu noch ein Autogramm holte, konnte auch gleich noch etwas in die Spendenbox stecken – Die Füenf sind Botschafter der Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ und sammeln für ein Projekt in der Demokratischen Republik Kongo „Gitarren statt Gewehre“. Die „Füenf“ werden nicht nur musikalisch fehlen.

Text und Fotos: Bärbel Kistner