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Aktuelle Nachrichten | Kast, Ingrid | 15.04.2024

13. April 1944 - ein schwarzer Tag für Lauffen a.N.

Am Samstag, 13. April jährte sich der Angriff auf Lauffen a.N. zum 80. Mal

Der 13. Apri 1944 war - so die Niederschriften im Archiv - ein herrlicher Frühlingstag. Die Sonne lockte alle Menschen ins Freie und hinaus aufs Feld. Was dann geschah, beschreibt der Eintrag im Begräbnisregister der Evangelischen Kirchengemeinde Lauffen a.N. eindrücklich: "Am Donnerstag, 13. April 1944, nachmittags 4 Uhr, wurden von amerikanischen Flugzeugen viele Spreng- und Splitterbomben im Gebiet unserer Stadt abgeworfen. Die Einwohnerschaft hatte einen solchen Überfall nicht erwartet und hielt sich daher nicht in den Schutzräumen auf; viele beobachteten die gut sichtbaren Geschwader, andere arbeiteten auf dem Feld. Besonders durch die kleinen Splitterbomben kamen viele ums Leben." 56 Leben wurden ausglöscht und 108 Personen wurde verwundet. Es gab kaum eine Familie in Lauffen a.N., die nicht in der engeren oder weiteren Verwandtschaft einen oder mehrere Tote zu beklagen hatte. Zahlreiche Häuser, Scheunen und Ställe brannten ab.

Bombenangriff auf Lauffen a.N.
In einer bewegenden Feier nahm die Lauffener Bevölkerung im damaligen Klostergarten Abschied von den Toten des Angriffs am 13. April 1944

Der Bau der Scheinanlage "Brasilien" durch das NS-Regime, die den Stuttgarter Hauptbahnhof und sein Umfeld nachstellen sollte, um Angriffe der Alliierten Bomber auf Stuttgart abzuwehren, war wohl ein Grund, warum Lauffen überhaupt so unter Beschuss genommen wurde. Dr. Roland Müller, der ehemalige Leiter des Stadtarchivs der Stadt Stuttgart, konstatierte, dass man, um die Rüstungsindustrie zu schonen, Menschleben geopfert habe.