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Aktuelle Nachrichten | Kast, Ingrid | 24.09.2025

Porträts der Vielfalt

Am vergangenen Samstag, den 20. September 2025 lud der Integrationsausschuss der Stadt Lauffen a. N. zur Vernissage der Ausstellung „Angekommen in Lauffen“ ein. Im Mittelpunkt standen die eindrucksvollen Porträts von Menschen, die nach Ihrer Flucht aus der Heimat nach Lauffen a. N. gefunden haben. Die Ausstellung gibt Einblicke in das Schicksal, die Erfahrungen und Perspektiven von Geflüchteten und lädt dazu ein, die Geschichten hinter den Gesichtern kennenzulernen.

Ausstellungseröffnung „Angekommen in Lauffen“ im Hölderlinhaus, Bild: Robert Mathiowetz
Ausstellungseröffnung „Angekommen in Lauffen“ im Hölderlinhaus, Bild: Robert Mathiowetz

„Viele von uns betreuen schon seit fast 10 Jahren Menschen, die nach Ihrer Flucht nach Lauffen kamen“, berichtete Waltraud Enderle, 1. Vorsitzende des Integrationsausschusses in Ihrer Ansprache. Die Idee zur Ausstellung brachte der Wunsch, den Bürgerinnen und Bürgern aus Lauffen zu zeigen, was es für Menschen sind, die hier ankommen. Daraus sind 15 vielfältige Portraits von Geflüchteten aus sieben verschiedenen Ländern entstanden.

Die Vorsitzenden des Integrationsausschusses Lauffen a. N. v. l. n. r. Waltraud Enderle, Angelika Brosch und Sabine Weeber, Bild: Amsi Schmitt
Die Vorsitzenden des Integrationsausschusses Lauffen a. N. v. l. n. r. Waltraud Enderle, Angelika Brosch und Sabine Weeber, Bild: Amsi Schmitt

Im Rahmen des Eröffnungsprogramms begeisterte die 17-jährige Liliia Blazhkun die Besucherinnen und Besucher mit zwei traditionellen Liedern aus Ihrer Heimat, der Ukraine. Als in Lwiw vor 3 Jahren der Krieg begann, kam sie mit Ihrer Mutter nach Deutschland. Hier ist sie in der Musikschule aktiv, hat die Realschule erfolgreich abgeschlossen und macht nun ihr Fachabitur. Anschließend berichtete Masoma Ahmadi, eine der Portraitierten, ergreifend von ihren persönlichen Erfahrungen auf der Flucht aus Afghanistan. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in Lauffen am Neckar und wird bald ihre B2-Sprachprüfung absolvieren. Mit ihrer Geschichte möchte die Familie zeigen, dass Hoffnung, Geduld und Menschlichkeit auch in schwierigen Zeiten weiterhelfen.

„Integration geschieht nicht in Verwaltungsvorschriften oder Schlagzeilen“, betonte Bürgermeisterin Sarina Pfründer „sie geschieht im Alltag: Im Kindergarten, im Verein, beim Einkaufen, im Klassenzimmer, im Betrieb oder im Gespräch mit den Nachbarn. Dort, wo Menschen sich begegnen, offen, ehrlich und auf Augenhöhe“. Die Ausstellung lädt ein hinzuschauen, zuzuhören, Fragen zu stellen und vielleicht auch eigene Vorurteile zu hinterfragen.

Bild 2 (Bildunterschrift: Die Vorsitzenden des Integrationsausschusses Lauffen a. N. v. l. n. r. Waltraud Enderle, Angelika Brosch und Sabine Weeber, Bild: Amsi Schmitt)

Text: Amsi Schmitt, Integrationsbeauftragte

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die noch bis zum 19.10.2025 im Hölderlinhaus und im Anschluss vom 26.10.2025 bis 23.11.2025 in der Regiswindiskirche gezeigte Ausstellung zu besuchen. Im Zuge der Ausstellung werden außerdem zwei Begleitveranstaltungen angeboten: Am 23.10.2025 gibt der preisgekrönte ZEIT-Journalist Wolfgang Bauer im Klosterhof Einblicke in die aktuelle Lage in Afghanistan, Syrien und der Urkaine. Zu einer Lesung und Gespräch mit dem jesidischen Flüchtling und Autor Farhad Alsilo aus seinem Buch „Der Tag, an dem meine Kindheit endete“ lädt der Integrationsausschuss am 13.11.2025 in der Stadtbücherei ein. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei – um Spenden wird gebeten.