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Aktuelle Nachrichten | Keßler, Bettina | 13.10.2025

Traumfresserchen, Traumfresserchen, dich lad ich ein!

Das Theater HERZeigen entführte sein Publikum im Klosterhof ins Land der Träume

Theater HERZeigen: Szene aus "Das Traumfresserchen" mit Prinzessin Schlafittchen (Sophia Müller) und den König (Gwendolin Stisser).
Da lachten die Kinder herzhaft: Prinzessin Schlafittchen (Sophia Müller) spielt mit ihrem Vater, dem König (Gwendolin Stisser), Verstecken.

Die rund 100 Kinder, die mit ihren Eltern und Großeltern am vergangenen Sonntag in den Lauffener Klosterhof gekommen waren, waren natürlich überhaupt nicht müde. Auch wenn es bei der wunderschönen, Mut machenden Geschichte vom Traumfresserchen genau darum geht: ums Schlafen. Klein und Groß verfolgten statt dessen fasziniert, was denn der Prinzessin Schlafittchen und ihren Eltern im Schlummerland so alles passiert.

Mit gefühlvollen Akkordeonmelodien strukturieren die beiden Schauspielerinnen Sophia Müller und Gwendolin Stisser vom Theater HERZeigen ihr leises, poetisches Spiel. Wie Filmmusik begleitet, untermalt und vertieft das von Stisser meisterhaft eingesetzte Instrument die Geschichte von der Tochter des Königs von Schlummerland, die plötzlich nicht mehr das tun kann, weshalb ihr Vater überhaupt zum König gemacht wurde: ganz besonders gut schlafen. Aus Angst vor bösen Träumen - mit wilden Drachen, bösen Hexen und gefährlichen Räubern - liegt die kleine Prinzessin Nacht für Nacht wach. Und nichts hilft: nicht die Ärzte, keine warmen Socken und keine Milch mit Honig, kein Lavendelkissen und keine Schlaflieder, auch kein Schäfchenzählen oder Gute-Nacht-Geschichten. Einfache Requisiten genügen den beiden Schauspielerinnen, um die Prinzessin in die Königin oder in einen Schäfer zu verwandeln. Die Fantasie spielt die Hauptrolle und die Kinder sind voll dabei und voll konzentriert.

Lustige Slapstick-Szenen lockern immer wieder auf - und doch steigt die Spannung bei den Kindern: Die Kenner der Geschichte können es kaum noch erwarten bis der König - endlich! - das Traumfresserchen trifft. Es frisst die bösen Träume einfach auf und lässt nur die guten übrig. Wenn man es einlädt. Wie das geht? Auch das brachte das Theater nicht nur der Prinzessin, sondern allen Kindern bei: "Träume die schrecken das Kind, die laß' dir schmecken geschwind" und "Traumfresserchen, Traumfresserchen, dich lad' ich ein!" Der in ein Lied verwandelte Zauberspruch wurde nicht nur vorgetragen, sondern zum Abschluss noch einmal mit allen Kindern gemeinsam gesungen. Und damit wirklich niemand mehr mit bösen Träumen ins Bett gehen muss, erhielten die Kinder als Andenken an den schönen Nachmittag mit Michael Endes zeitloser Geschichte noch ein Kärtchen mit dem "Traumfresserchen"-Lied zum mit nachhause nehmen.

Text und Foto: Bettina Keßler