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Technik & Umwelt

Helikopter

Ein Professor geht in die Luft - Prof. Dr. Ewald Krämer faszinierte bei der Lauffener Kinder-Uni

Profil des Referents

Dr. Ewald Krämer

Prof. Dr.-Ing. Ewald Krämer unterrichtet an der Universität Stuttgart , Institut für Aerodynamik und Gasdynamik.

 

Er war der erste Professor einer Universität, der sich bereit erklärte, in der Lauffener Wissenschaftsreihe „Lauffen will es wissen!“ eine Kinder-Uni-Vorlesung für junge Leute ab 8 Jahren abzuhalten.

Pressebericht

Den Pressebericht im Lauffener Bote finden Sie hier.

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Bild der WIssenschaft interviewt ...

Rund 80 Grundschüler saßen mit zappelnden Beinen und ein klein wenig roten Ohren ganz gespannt am Sonntagnachmittag in den ersten Reihen in der Lauffener Stadthalle. Als das Licht runtergefahren wurde, warfen manche noch einen fragenden Blick Richtung Eltern im Hintergrund. Die nickten zustimmend. Dann konnte es losgehen mit der Umwandlung. Denn aus wissbegierigen Grundschülern wurden an diesem Nachmittag richtige Studenten: Es war Kinderuni-Zeit im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lauffen will es wissen!“.

 

Zu einer Uni braucht man natürlich auch einen Professor. Der, nämlich Professor Dr. Ewald Krämer, war extra aus Stuttgart gekommen vom Institut für Aerodynmik und Gasdynamik der Universität Stuttgart, das er leitet, um seinen neuen Mini-Studenten etwas darüber zu erzählen, warum ein Hubschrauber fliegt.

 

HelikopterUnd quasi im Flug eroberte er auch die Herzen seiner kleinen und großen Zuhörer. Denn der nette Professor, vor dem man ja anfangs schon Respekt hatte, hat es von der ersten Minute an verstanden, die Kinder locker und dennoch informierend, sprachlich auf ihrem Verständnisniveau aber ohne zu verniedlichen oder zu banalisieren, mit zu nehmen auf eine fliegende wissenschaftliche Reise. Seine Ankündigung, dass man bei so einer Vorlesung auch ganz viel selber ausprobieren darf, stieß natürlich auf breite studentische Zustimmung und vielleicht wünscht sich der Professor aus Stuttgart bei seinen Vorlesungen bei den Großen auch öfters so viele nach oben fliegende Arme, wenn es ums Fragenbeantworten geht.

 

Ewald Krämer war beeindruckt von seinen Lauffener Studienanfängern, die mit zwei Euro Studiengebühren dabei waren und „schon enorm viel wussten“. Zum Beispiel, dass ein Hubschrauber in der Luft stehen kann, dass er rückwärts fliegen kann und sich auf der Stelle drehen. Dass er keine Startbahn braucht und mitunter auch Loopings fliegt. Warum das so ist und noch viel mehr Interessantes über die fliegenden Rotorenträger erklärte Ewald Krämer, in der munteren kindgerechten Vorlesung anhand von ganz vielen eindrucksvollen Beispielen. Krämer wurde dabei unterstützt von einem ganzen Assistententeam um Dr. Manuel Keßler, Abteilungsleiter bei Krämer und Ehemann der Initiatorin der Kinder-Uni, der Lauffener Kultur- und Tourismusreferentin Bettina Keßler.

 

Und diese erste Kinder-Uni war Wissensvermittlung, die Spaß  macht, die in ihrer Anschaulichkeit so manches Aha-so-geht-das Erkenntnisbirnchen aufleuchten ließ und das sicherlich nicht nur bei den kleinen Zuhörern. „Jetzt kapier’ ich das auch, wie das geht mit dem Hubschrauber fliegen“, hörte man am Veranstaltungsende besonders von den Erwachsenen, wobei der Professor lachend vor zu viel Übermut warnte, „Hubschrauber fliegen ist echt schwer“.

 

Zur Illustration der wissenschaftlichen Technik hatte die Stuttgarter Crew Filme, ferngesteuerten Hubschrauber, echte Rotorblätter, Filmkameras, fliegende Blätter, Flugdrachen und sogar einen „kidcopter“ mitgebracht um all das, was man wissenschaftlich zum Hubschrauberfliegen erzählen kann, ganz anschaulich zu untermauern.

 

Professor Ewald Krämer, der eine solche Kinderunivorlesung erst zum zweiten Mal gehalten hat, scheint ein pädagogisches Naturtalent zu haben. Er hat die Kinder genau dort mitgenommen, wo sie stehen, hat es über eine Stunde verstanden, nicht in einen naturwissenschaftlichen Slang zu verfallen, sondern hat Worte und Beispiele gefunden, die bei den Kindern auch wirklich ankommen. Da agierte kein unverständlicher Akademiker sondern einer, dem es ganz offensichtlich wichtig ist, sein Wissen und seine Begeisterung weiterzugeben. Mit seiner freundlichen, lockeren Art, mit seinem anschaulichen Material und mit seiner Fähigkeit den Minis auch zuzuhören, ihre Fragen ernst zu nehmen, hat er total überzeugt und vielleicht den Startschuss gegeben für eine neue dauerhafte „Lauffen will es wissen“-Variante für Ministudenten und natürlich ihre wissbegierigen Eltern.

Bildnachweise

Die erste Kinder-Uni war Wissensvermittlung, die Spaß macht, die in ihrer Anschaulichkeit so manches Aha-so-geht-das Erkenntnisbirnchen aufleuchten ließ.

(Foto: Kieser-Hess)

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